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Was bedeutet die Partnerschaft mit SEGA für die Wii U?

von

Alexander S.

Mal ganz ehrlich: Wer von der gestrigen Nintendo Direct mehr erwartet hatte, war wohl schon im Vorhinein nicht richtig informiert. Von Anfang an hieß es, dass man sich ausschließlich auf die Wii U-Spiele konzentrieren werde, die zwischen Frühjahr und Sommer erscheinen. Das, was uns letztendlich gezeigt und vorgestellt wurde, ging sogar darüber hinaus. Als wohl wichtigste Bekanntmachung erachte ich die Partnerschaft zwischen Nintendo und SEGA. Doch schauen wir uns die Partnerschaft und ihre Bedeutung doch einmal gemeinsam in folgendem Kommentar näher an.

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Manch einer versucht hier sicher wirre Bezüge zu knüpfen und den Teufel an die Wand zu malen, wurde die Wii U in letzter Zeit doch oft mit SEGAs Dreamcast verglichen. Auch die Dreamcast erhielt keine Unterstützung seitens EA und wurde letztendlich zu SEGAs Verhängnis. Wir alle wissen jedoch, dass Nintendo genügend Rücklagen und hervorragende Spiele-Marken besitzt, sodass die Wii U in keinem Fall zum tödlichen Genickbruch führen wird. Doch trotzdem steht die Wii U derzeit nicht unter dem besten Stern, was die Unterstützung durch die Dritthersteller angeht.

Die Bekanntgabe der Partnerschaft mit SEGA ist nicht nur eine Stärkung für das Line-Up der Wii U, sondern auch ein positives Zeichen und der richtige Aufhänger, um bereits vor der E3 für Spannung und Aufmerksamkeit zu sorgen.

Man darf die Sonic“-Reihe nach wie vor nicht unterschätzen. Auch wenn sich die Meinungen über einige Ableger der letzten Jahre spalten, besitzt der blaue Igel immer noch eine nicht zu unterschätzende Fanbasis. Mit der Partnerschaft hat Nintendo die „Sonic the Hedgehog“-Reihe für die nächsten drei Ableger exklusiv an die eigenen Plattformen gebunden. Wie wir wissen, sind es besonders die exklusiven Titel, wie „Super Mario“, „Mario Kart“ und „The Legend of Zelda“, die für den Erfolg der Nintendo-Konsolen verantwortlich sind. „Sonic the Hedgehog“ passt genau in dieses Bild und sollte viele neue Spieler an die Wii U binden. Übrigens: Vor wenigen Wochen gab SEGA bekannt, dass man für das laufende Geschäftsjahr insgesamt sieben Spiele für die Wii U geplant hat. Die kommenden „Sonic“-Spiele sind also noch lange nicht alles, was SEGA und Nintendo für uns in der Hinterhand haben.

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Ich persönlich halte die Partnerschaft mit SEGA für die Zukunft weitaus entscheidender, als die Absage seitens EA. Wie man den aktuellen Kommentaren des Publishers entnehmen kann, basiert die Absage der Wii U gegenüber lediglich auf den enttäuschenden Verkaufszahlen. Bevor wir uns wieder in Teufelskreis-Thematik hineinstürzen (mehr dazu hier), möchte ich die Wette abschließen, dass ein riesiger Publisher wie EA ohne Weiteres wieder auf den Wii U-Zug aufspringen wird, sobald man merkt, dass dieser sich lohnt.

Weiterhin konnte Nintendo die Fans mit der Nintendo Direct heiß auf die kommende E3 machen. Wer von der gestrigen Direct und ihrem Inhalt enttäuscht war, sollte mal das Ganze so sehen: Alles, was uns gestern gezeigt wurde, räumt Platz für Neuankündigungen während der E3 ein. Die Partnerschaft mit SEGA zeigt, was uns erwarten könnte. Auf jeden Fall dürfen wir neue Infos zu „Mario & Sonic“ und „Sonic Lost World“ erwarten. Hoffen wir mal, dass das nicht alles ist, was Nintendo in der Hinterhand hat und uns tatsächlich nur einen Vorgeschmack darauf gegeben hat, was uns zur E3 erwartet.

Die Partnerschaft mit SEGA zeigt zudem, in welche Richtung sich die Wii U in Zukunft entwickeln könnte. Bereits mit „Bayonetta 2“ und „The Wonderful 101“ sicherte sich Nintendo zwei vielversprechende Exklusivtitel. Sollten diese von der Spielergemeinschaft entsprechend angenommen werden, könnte ich mir gut vorstellen, dass man die Zusammenarbeit mit Platinum Games in Zukunft fortsetzen und sogar intensivieren wird. Zusammen mit TT Fusion lieferte man mit „LEGO City Undercover“ einen hochgelobten Erfolg ab, während Namco Bandai derzeit fleißig an den Arbeiten von „Super Smash Bros.“ mithilft. Je nach Erfolg, können wir davon ausgehen, dass auch diese beiden Partnerschaften in der Zukunft weiter ausgebaut werden.

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Und dann wäre da noch Ubisoft. Zwar mussten wir alle schmerzhaft erfahren, dass „Rayman Legends“ nicht mehr länger ein exklusiver Wii U-Titel ist, dennoch spürt man die Bemühung, dass die Wii U-Version durch eigene Inhalte weiterhin heraussticht. Bislang machte Ubisoft zudem nicht den Eindruck, dass man vollends enttäuscht von der Wii U ist, sondern weiterhin an das Potenzial glaubt. Wer weiß: Vielleicht hat der Publisher tatsächlich noch etwas für die E3 in der Hinterhand.

Keine Frage, Nintendo steht vor einigen Problem-Herden, die noch gelöscht werden wollen. Ein erschreckend großer Teil potenzieller Kunden weiß nicht einmal, dass die Wii U existiert oder geht von einem simplen Controller für die angestaubte Wii aus. Glücklicher Weise zeichnet sich ab, dass Nintendo keineswegs mit verbundenen Augen ins offene Messer stolpert, sondern mit klarem Blick voran geht. Nintendo versucht, auf der Wii U einzigartige Spielerlebnisse zu bieten. Nicht unbedingt, weil sie sich spielerisch so stark von der Masse abheben, sondern weil sie durch die Exklusivität ausschließlich mit der Wii U in Verbindung gebracht werden.